Hans Bieri, Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung Industrie und Landwirtschaft eröffnet die Diskussion:
«Das Problem ist nach wie vor die nichtnachhaltige Wachstumswirtschaft und nicht die Landwirtschaft. Was also soll die vorgeschlagene Hinwendung zu einer ‘umfassenderen Agrarökologie’ an diesem Konflikt ändern? Die ‘Agrarökologie’ als neuer Ansatz kann den grundlegenden Konflikt zwischen Industrie und Landwirtschaft auch nicht lösen.» Dazu müssten die Volkswirtschaften und global agierenden Konzerne zum ökologischen und sozialen Umdenken bewegt werden. Kritische Anmerkungen zur Tagung →
Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen, schreibt, durch das „völlige Ignorieren des Wachstumszwangs heutiger Wirtschaften“ landen „wir endgültig im Reich der ökonomischen Utopie“. Lesen Sie dazu seinen Beitrag in der FuW-Kolumne „never mind the markets“: Unsere utopische Klimapolitik →
Ulrike Minkner, Mitglied im Uniterre-Führungsteam und Bäuerin zweifelt, ob Agrarökologie das System ändern kann: „Werden nicht die interessanten Ansätze der Agrarökologie ins Gegenteil verkehrt, wenn die aktuell vorherrschende Wirtschaftsordnung nicht grundsätzlich infrage gestellt wird?“ Also Wozu Agrarökologie? →
Manuel Flury, langjähriger Berater bei der DEZA, schreibt „Die aktuelle Ernährungswirtschaft, bei der lediglich zwölf Pflanzen- und fünf Tierarten einen Grossteil der Ernährung sichern, weltweit drei Grosskonzerne – darunter auch das Basler Unternehmen Syngenta – mehr als zwei Drittel des gesamten Saatguts bereitstellen und fast ein Fünftel der Nahrungsmittel international transportiert werden, ist äusserst anfällig auf politische, soziale, wirtschaftliche oder ökologische Krisen. Zudem ist die moderne Landwirtschaft mitverantwortlich für den Verlust an Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit sowie für die Verschmutzung der Trinkwasserreserven und der Luft. Die daraus entstehenden Umweltschäden und Gesundheitsprobleme verursachen Kosten, welche die Allgemeinheit zu tragen hat.“ Deshalb ist Agrarökologie – die Land- und Ernährungswirtschaft der Zukunft →
Wie kann/soll man die Volkswirtschaften und global agierenden Konzerne zum ökologischen und sozialen Umdenken bewegen ?
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