Kontext und Ziel der Tagung

Unsere Ernährungssysteme spiegeln die globalen Machtverhältnisse. Sie sind keine Erfindung der heutigen Machtkonglomerate, sondern das Erbe des Kolonialismus, dessen Traditionen von multinationalen Firmen fortgeführt werden.

Auch neue Firmen positionieren sich in diesem Machtgefüge und bieten vermeintliche technologische Lösungen zum Klimawandel und den schwindenden Ressourcen an. Doch digitale Landwirtschaft, neue gentechnische Verfahren (NGT) und Laborfleisch (um nur einige zu nennen) werfen komplexe Fragen auf zum Umgang mit der lebendigen Umwelt, fundamentalen Rechten, Datenschutz, Gesundheit.

Wie gehen wir damit um?  Unser demokratisches System bietet Möglichkeiten, mit lokalen, transparenten Ansätzen die Dekolonialisierung des Ernährungssystems auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene voranzutreiben. Es existieren konkrete Vorschläge und bereits erfolgreiche Pilotprojekte, weg von Machtkonglomeraten, hin zu mehr Demokratie.

Die Tagung zum Welternährungstag zeigt auf, wie die Transition auf allen Ebenen angestossen werden kann. Dazu werden auch Vor- und Nachteile verschiedener Ansätze diskutiert.

Dazu haben wir den Tag in drei Themenblöcke eingeteilt:

  1. Handel und Macht. Wie kann die Schweiz ihre Macht einsetzen, um in den Partnerländern Grundwerte und SDGs zu fördern?
  2. Monopole und Monokulturen.  Wer bestimmt, was bei uns im Regal steht und welche Konsequenzen hat unser Konsum auf die Menschen im globalen Süden?
  3. Agrarökologische Ansätze und lokale Ernährungssysteme. Wie übernehmen wir die Kontrolle über unsere Ernährung?

Wer entscheidet über Ihr Essen?

Über 360 Personen haben auf unsere Umfrage geantwortet. Wir haben die Resultate und Tendenzen zusammengefasst →

Programm (De/Fr mit Simultanübersetzung)

9:30Türöffnung
10:00Begrüssung durch Moderatorin Marguerite Meyer
10:10Keynote De/Fr (Lisa Mazzone, GRÜNE Schweiz)
10:30Handel und Macht. Wie kann die Schweiz ihre Macht einsetzen, um in den Partnerländern Grundwerte und SDGs zu fördern?
Zukunftsfähige Handelspolitik De (Angela Mattli, Fachleitung Rohstoffe – Handel – Finanzen, Public Eye)
Bundesgesetz über nachhaltigen Agrarhandel? Ein konkreter Vorschlag. De (Dr. iur. Elisabeth Bürgi Bonanomi, Leiterin Bereich „Nachhaltigkeitsgouvernanz“, Centre for Development and Environment CDE, Universität Bern)
Stellungnahme De (Botschafter Ivo Germann, Leiter der Direktion für Aussenwirtschaft des SECO)
Diskussion über Markt, Macht, Verantwortung und Wachstumszwang
12:00Mittagspause
13:30Monopole und Monokulturen.  Wer bestimmt, was bei uns im Regal steht und welche Konsequenzen hat unser Konsum auf die Menschen im globalen Süden?
Globaler Saatguthandel: Marktstrukturen und Sortenvielfalt De (Simon Degelo, SWISSAID)
Just Transition in der Palmölindustrie: die Macht der Monokulturen durchbrechen. De (Tina Goethe, HEKS)
Der Schweizer Milchmarkt: Wer hält das Messer am Griff? Fr (Berthe Darras, Uniterre)
Diskussion: Charakteristiken und Dynamik des Machtgefüges, wie motiviert man die Politik/ändert man den legalen Rahmen?
15:00Pause
15:30Agrarökologische Ansätze und lokale Ernährungssysteme. Wie bestimmen wir über unsere Ernährung?
Ernährungsdemokratie im Quartier | Zwischen Pessimismus der Intelligenz und Optimismus des Willens: eine Bestandsaufnahme. Fr (Sabine Bally, Raeto Cadotsch von der Filière Alimentaire des Vergers, Meyrin)
Wertebasierte, lokale Ernährungssysteme De (Christina Plank, BOKU University Wien und Anna-Maria Brunner, Universität Innsbruck)
Diskussion über agrarökologische Ansätze für ein nachhaltiges und resilientes weltweites Ernährungssystems und darüber, wie wir den dafür notwendigen Wertewandel anstossen können.
17:00Fazit (Sonja Tschirren, SWISSAID)
17:15Ende

Hintergrund-Dokumente und Links

Hintergrunddokumente zu den Referaten:

Artikel auf Agrarinfo.ch zum Thema Macht und Markt:

Rapporte, Studien und Artikel zum Thema:

Trägerorganisationen, Sponsoren und Partner 2024

Trägerorganisationen:

Unsere Konferenz ist Teil der Tage der Agrarökologie 2024, einer Initiative von AgroecologyWorks!

Medienpartner:

Sponsoren und Partner:

Verein Weltacker Schweiz

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